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Channel: Salsiccia - Ultra' Culinaria
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„Jeden Montag auf dem Weg zur Arbeit…“

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Das Stadion „Am Bruchbaum“ ist erst ein Pflichtspiel alt. Grund genug die zweite Gelegenheit zu nutzen und dem, neben dem sportlichen Aspekt, auch fantechnisch attraktivsten Spiel der Oberliga Westfalen beizuwohnen.

Das fand passenderweise an einem Freitagabend statt und so machten sich gleich 4 Kibitze auf den Weg nach Lippstadt.
Insgesamt dürften sich schätzungsweise an die 50 Hopper auf der mit 5 großen Stufen ausgestatteten Gegengerade eingefunden haben. Viele mit Kamera im Anschlag in Erwartung von optischen Darbietungen beider Fanlager.

Die Fanszenen beider Clubs sind nicht nur freundschaftlich miteinander verbunden, sondern platzierten sich auch -ideal für den anwesenden Hoppermob- schräg gegenüber des jeweils anderen, sodass beste Sicht auf das Geschehen gewährleistet war.
Die Fanszene LP hat sich taktisch günstig im Stehplatzblock unter der überdachten Tribüne platziert. Vor dem Block hängt eine recht schicke, große „Supporter Block LP“-Fahne. Im Block selbst einige Gruppen- und Sektionsfahnen der Fanszene LP.
Direkt angrenzend befindet sich die etwas überdimensioniert wirkende, fast schon protzige, „Hella Club Lounge“.
Wie schon erwähnt, besteht die unüberdachte Gegengerade aus 5 großen Betonstufen, genau wie der Gästeblock, der sich über die komplette Hintertorseite zieht.
Hinter dem anderen Tor ist keine Tribüne, sondern das Vereinsheim.
Eintritt studentisch ermäßigt 6 EUR, der Vollzahler musste 8 EUR zahlen.
Interessant wäre mal zu wissen, inwieweit der Umzug vom eher zentral, dafür aber verkehrstechnisch ungünstig gelegenen „Stadion am Waldschlösschen“, bei der Fanszene Anklang fand. Befindet man sich jetzt eher etwas abseits der Lichter der Stadt an einer Landstraße.

Um ein Teil des Fazits bereits vorweg zu nehmen: Was hier, immerhin in den Niederungen von Liga 5 fantechnisch geboten wurde, war wirklich mehr als passabel. Sich Woche für Woche auf den Sportplätzen und im heimischen Stadion neu zu motivieren (Der SV Lippstadt 08 fristet ein Dasein im Niemandsland der Tabelle) finde ich durchaus beachtlich.

Zum Intro präsentieren die Lippstädter „Los Aliados“ eine Folienbahnen-Choreo in ihrem Block, während bei den Gästen rund um die „Compadres“ mit Fackeln den Abendhimmel erleuchten. Vorm Heimblock hing eine „Neunzehnhundertacht“-Zaunfahne umrahmt von den Traditionswappen. Ahlen hatte den Text „Zwangsabstieg und schwere Jahre sind Vergangenheit für Rot-Weiss“ zum Intro über die Zaunfahnen gehangen.

Heraussticht vor allem die „Beatbox“ der Lippstädter. Der einsame Trommler steht vor dem Block und kann sich so an seinem Instrument inkl. Schlagzeug/Snaredrum (?!) selbst verwirklichen.
Dadurch wirkt der Support der Lippstädter um einiges mächtiger und lauter. Auch der sangesfreudige Kern der Ahlener hat es an diesem Abend schwer dagegen anzukommen.
Zur 15. Minute hängt bei den Gästen der „G-Block“ seine Fahne auf. Wechselgesänge gibt es zwischen Heimseite und Gästeblock auch, so wird lautstark „Freiheit für Kiste“ gefordert und in der 30. Minute akustisch das Bündnis zelebriert. Zur 35. Minute wenden sich die Ahlener vom Spielfeld ab Richtung Stadiontore, passend dazu ein „Gegen alle SV“.
Zwischendurch immer mal kleiner Gäste-Pyro-Einlagen mit Fackeln, Rauch und Breslauern, was den Stadionsprecher zu Ermahnungen/Bitten veranlasst. Warum einer der Pyromanen sich dann noch dazu berufen fühlt unmotiviert die brennende Fackel auf den Platz zu feuern, weiß er heute wahrscheinlich selbst nicht mehr. Recht sinnfreie Aktion.
Die Fahnen sind im Dauereinsatz, die Beatbox gibt den Takt vor. Mein gesangliches Highlight ist die Lippstädter-Eigenkreation „Jeden Montag auf dem Weg zur Arbeit…“ Bleibt auf jeden Fall gut im Ohr.

Die Mantaplatte für 4,50 EUR ist wirklich in Ordnung und der Preis scheint fair.

Der überraschende (Sieg-)treffer für den Außenseiter gegen den Tabellenführer fällt erst in der Nachspielzeit.

Fakten:
13.03.2014 | 19:30h | SV Lippstadt 08 – Rot Weiss Ahlen 1-0 (0-0)
Stadion: am Bruchbaum, Lippstadt
Wettbewerb: Oberliga Westfalen 14/15
Zuschauer: 1.094 | Gäste ca. 200
Eintrittskarte: 8 € | Stehplatz Gegengerade „Hopperblock“
Culinaria: Mantaplatte 4,50


DSC Arminia Bielefeld 1905 – SV Werder Bremen

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Ostwestfalens Gloria sorgt endlich wieder für Furore! In der 3. Liga läuft für die Arminia aus Bielefeld alles nach Plan, sodass die Pokalabende richtig genossen werden können. Nachdem in der 2. Runde Hertha BSC aus dem Pokal gekickt wurde, sollten nun die Bremer Fischköppe dran glauben.

Standesgemäß läutete die Bielefelder Fanszene unter Führung der Lokal Crew das Spiel mit einer schicken Choreo ein.

Die Bremer Ultraszene wollte ebenfalls mit einer Choreo in das Spiel starten, geklappt hat`s eher „geht so“…Eine der ca. 23 Bremer Gruppen plante scheinbar ein Intro mit übergroßen Doppelhaltern die ein Wellenmuster (?!) ergeben sollten, hatte aber scheinbar vergessen die Aktion mit Gruppe 7 bis 14 abzusprechen, während die restlichen 8 Gruppen eine ganz andere Idee hatten und den kompletten Block mit einer großen Grün-weißen Blockfahne überzogen. Das Ergebnis sah dann ganz nett aus, die Durchführung wirkte allerdings sehr konfus.

Insgesamt war der Auftritt der Bremer Fanszene sehr enttäuschend. Stimmungsmäßig hatte ich jetzt eh keinen Kracher erwartet, aber selbst die Zaunbeflaggung war schwach, noch nicht mal die so doll gemusterte Zaunfahne der Baltic Crew hing, Frechheit!

Bielefeld dagegen mit den bekannten Zaunfahnen auf dem South Stand, wie die Bielefelder die Südtribüne in einer Choreo schon einmal selbst bezeichnet haben, sowie einem klasse Mix aus alten Gassenhauern, melodischen Liedern aber auch den klassischen brachialen B-I-E-L-E-F-E-L-D Rufen, gefielen mir mal wieder richtig gut.

Das Spiel wurde übrigens dank meines Arbeitskollegen Schmidti stilecht aus der VIP Loge verfolgt. Bei allem gepöbel über Fußball aus Logen- Geil ist es schon ein Spiel bei dem man nicht aktiv auf den Rängen beteiligt ist aus einer überragenden Perspektive zu verfolgen, sich vor/während/nach dem Spiel am reichhaltigen Buffet zu bedienen, das frisch gezapfte Krombacher mit perfekter Schaumkrone und selbstverständlich im Glas auf den gepolsterten Sitzplatz servieren zu lassen und sich je nach Lust und Laune auch mal nen leckeren Cocktail zu können.

Da in den VIP Logen alles, wirklich alles wichtiger ist als die 90min. auf dem Rasen bzw. das was in Bielefeld so Rasen genannt wird, gibt es hier auch keinen Spielbericht sondern nur das blanke Ergebnis:

3-1. Der DSC ist wieder da!

CR für Salsiccia

Fakten:
04.03.2014 | 19:00h | DSC Arminia Bielefeld- SV Werder Bremen
Stadion: Alm
Wettbewerb: DFB Pokal 2014/2015
Zuschauer: 26 137 | ausverkauft
Eintrittskarte: VIP Loge sponsored by Schmidtis Papa
Culinaria: Bremer Fischbrötchen

Hallenser Hallotri

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Auf dem Weg „fehlende“ Stadien der 3. Bundesliga zu besuchen, kam die Partie von „Chemie Halle“ am Ostersamstag gegen den SC Preußen Münster gerade recht.
Die A38 leer gefegt wie immer, sodass ohne zeitliche Probleme das Fahrzeug beim Netto am Böllberger Weg abgestellt wurde. Eine Münsteraner Bullibesatzung kurvte im 9er auch noch umher, auf der Suche nach einem Parkplatz, da sie offensichtlich (freiwillig oder unfreiwillig) eine andere Parkmöglichkeit als den Gästeparkplatz suchte. Der Großteil des Preußen-Anhangs wählte die Anreise mit dem (Sonder-)Zug.
Der zeitliche Druck kam erst auf als ich die Schlange am einzig geöffneten Kassenhäuschen erblickte, die eine beachtliche Länge -rund 30 Minuten vor Anpfiff- aufwies. Das sonnige, wenn auch kalte, Wetter hatte wohl mehr Hallenser als erwartet vom Sofa ins Stadion gelockt. Pünktlich zum Anpfiff im Stadioninneren zu sein rückte in weite Ferne. Durch glückliche Fügungen konnte ich Jemanden seine überzählige Karte abkaufen und für 20 EUR auf der Haupttribüne Platz nehmen. Beste Sicht auf Heimkurve und Gästesektor inklusive.

Der jetzige „ERDGAS Sportpark“ dürfte zwar reichlich wenig mit dem „Kurt-Wabbel-Stadion“ (KWS) gemeinsam haben, dennoch ist es gelungen das neue Stadion, welches, isoliert betrachtet keinen besonderen Charme versprüht, in die Grundmauern und Torbögen (Denkmalschutz) des alten, 1936 erbauten, KWS „einzubetten“, was insbesondere auf den jeweiligen Hintertorseiten sehr schön zur Geltung kommt.

Auf Seite der Preußen war der Gästeblock gut gefüllt. Kurz vor Anpfiff wurden Fahnen in den Vereinsfarben des SCP06 ausgeteilt, was eine Minute nach Beginn ein simples, aber schickes, dreifarbiges Bild abgab. Dazu wurde lautstark mit dem Support begonnen.

Auf Seite der HFC-Fankurve gab es ein Spruchband, was die Abschaffung des Sicherheitszuschlags zum Thema hatte, den die Stehplatzbesucher für dieses Spiel zahlen mussten. Zur 2. Halbzeit gab es ein Spruchband mit dem eindeutigen Inhalt „Keine Solidarität mit Red Bull“, garniert mit „Wir wollen keine Bullenschweine“- sowie „Scheiss Red Bull“-Gesängen. Vor dem Spiel drehte ein übergroßer Biber (?!) seine Runde – der „Hallotri“, das Maskottchen des HFC. Der in den Schlachtrufen und auf vielen Zaunfahnen noch vielerorts präsente Zusatz „Chemie“ wurde 1991 offiziell aus dem Vereinsnamen gestrichen.

Halle bildet in Sachen Fanfreundschaft ein Dreierbündnis mit Lok Leipzig und Erfurt. Eine Lok-Fahne hing auch während des Spiels auf der Gegengerade, ein Indiz dafür, dass die Freundschaft auf breiter Basis getragen wird und es sich nicht nur um ein Bündnis zwischen einzelnen Gruppen handelt.
In Sachen Zaunfahnenkultur kann sich sich sicher so mancher Erst- und Zweitligist eine Scheibe abschneiden. Auch in Halle findet man eine Vielzahl gelungener Exemplare, die ein schönes Kurvenbild abgeben. Über allem thront mächtig eine XXL-“HFC Fankurve“-Fahne. Stimmungskern mit Trommel und Fahnen ist ganz klar bei der „Saalefront“, die sich mittig hinter dem Tor platziert hat.

Die Kurve der Preußen ist hierzulande sicher einer der „Vorreiter“ in vielen Dingen. Schon früh, zu Zeiten der Curva MS, verzichtete man auf jegliche Art der digitalen Selbstinszenierung in Form von Website, Blog o.ä.. Später erlangte man dann durch die für viele neuartige Spaltung der aktiven Fanszene überregionale Bekanntheit – was in anderen Ländern (insb. Frankreich) bereits Gang und Gäbe war und ist. Man erfährt von den Münsteranern nach wie vor recht wenig in den bekannten Postillen. Rein vom Gefühl her wirkte die Situation im Gästeblock auf den Außenstehenden gemäßigt bzw. konstruktiv. Sowohl beim Fahnenintro als auch den Gesängen -es waren zwei Vorsänger auf dem Zaun- wurde gemeinsam an einem Strang gezogen und nicht gegeneinander gesungen oder agiert. Wenngleich sich optisch klar 2 Stimmungskerne herauskristallisieren – auf der einen Seite „Deviants“/Sektor M und daneben die Gruppen der Fiffi-Gerritzen-Kurve (Ex-Block O) , allen voran die Fahne der „Gruppo Resistente“, die einen echten Blickfang darstellt.

Da für die Gäste ausschließlich der Stehplatzbereich vorgesehen war, gab es hier auch kaum Möglichkeiten den Abstand zwischen den beiden Standorten zu vergrößern.
Nach der Auflösung der Curva MS, dem „Überbau“ für viele Gruppen, nach Verlust der Zaunfahne in 2011, rückten die vielen kleinen Gruppen der Preußenkurve wieder verstärkt in den Fokus: Kategorie Münster, Lunatics, Preussen Fighters, Punzengarde und wie sie alle heißen.

Im Gepäck der Deviants befanden sich in meinen Augen zwei sehr gelungene, stilvolle Doppelhalter. Ein klarer Beweis dafür, dass gut gemachte und bewusst eingesetzte Doppelhalter absolut ihre Berechtigung haben, nachdem sie in der deutschen Ultra‘-Landschaft -so zumindest mein Eindruck- fast weitestgehend durch Schwenker ersetzt wurden, obwohl sie eine Zeit lang aus den deutschen Kurven kaum wegzudenken war, da es oft sehr statisch oder emotionslos, so die Kritiker, wirkte. Die Deviants, befreundet mit den Ultras aus Bordeaux, positionieren sich klar antirassistisch, antihomophob und antisexistsisch, was für andere zu dogmatisch oder „politisch“ ist und mittlerweile ein bekanntes (Spaltungs-)Thema in den deutschen Fankurven darstellt.
In der Art des Supports ließ sich heute kein Unterschied ausmachen. Das Liedgut beschränkte sich eher auf einfachere, nicht sehr textlastige Gesänge.

Während des Spiel präsentierte Halle einen Preußen-Pulli am Zaun sowie 3 schwarz-grün-weiße Schals. Im Gästeblock hing ein erbeuteter, roter HFC-Seidenschal am Zaun.

Sportlich spricht das 3-0 für die Hausherren eine klare Sprache. Da fiel es auch nicht so ins Gewicht, dass Preußen-Keeper Schulze-Niehues in der 77 Min. einen Elfer verursachte, mit „rot“ vom Platz gestellt wurde und durch den Elfer das dritte Tor für den HFC fiel. Den georgischen Torschützen Akaki Gogia wird man zukünftig sicherlich höherklassig kicken sehen. Auf jeden Fall immer wieder schön altgediente Bundesliga-Kicker überraschend auf dem Spielberichtsbogen zu entdecken. Diesmal waren es Ivica Banovic und Marco Engelhardt.

Kulinarisch kann das Kurt-Wabbel-Stadion nur bedingt punkten. Für den Kauf einer 3 EUR Frikadelle aka Bulette benötigt man eine 5 EUR Bezahlkarte (2 EUR Pfand), die man umständlich nach Spielende an lediglich einem Kiosk umtauschen muss. Bezahlkarten sind an sich schon unnötig, bei überschaubaren Zuschauerzahlen, wie sie hier an der Tagesordnung sind (heute: 7.498 Zuschauer), erst recht. Immerhin: Die Frikadelle schmeckte eher nach Metzger als nach 0815-Catering und konnte somit Pluspunkte sammeln. Punkte konnte ebenfalls das Stadionheft für 1,50 EUR mit dem eindeutigen Namen „Chemiker“.

Fakten:
04.04.2015 | 14:00 | Hallescher FC – SC Preußen Münster 3-0
Stadion: Erdgas-Sportpark
Wettbewerb: 3. Bundesliga 2014/2015
Zuschauer: 7.498 (Kapazität: 15.057) / Gäste: ca. 900
Eintritt: 21 EUR, Sitzplatz Haupttribüne
Culinaria: Bulette 3 EUR

Areas of London

Κύπρος ¦ Zypern ¦Θύρα 39

Love A –„Jagd & Hund“¦ Goldgrube

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Spontane Ideen sind meist die besten.
So ging es kurzerhand mit weit angereistem Besuch in die Kasseler „Goldgrube“, wo die Band „Love A“ ihr Stelldichein gab.
„Du wünschst Dir Facetime mit Kathrin – ich wünsche mir meine Faust in Dein Gesicht.“
Bisher war mir nur diese Textzeile der Jungs bekannt – nicht mehr nicht weniger. Beste Voraussetzungen also, um völlig unbedarft neue Klängen in die Ohrmuschel dringen zu lassen.
Die kleine aber feine Location „Goldgrube“ dürfte dem „Mutter“-Publikum ein Begriff sein, für mich war es heute auch eine Premiere.
Das aktuelle Album der „Post-Punk“-Band aus Trier nennt sich „Jagd & Hund“, erschienen beim Punklabel „Rookie Records“.“ Casselfornia ist eine der Stationen auf der Tour zum Album.
Gegen 22 Uhr erklangen die ersten Töne von der Bühne. Vorband an diesem Abend war „Augen auf“ aus Hann. Münden, deren Schlagzeuger im Gedächtnis blieb, da er aufgrund eines Snowboardunfalls nur mit einem Arm und Hand aktiv sein konnte, was den 30-minütigen Auftritt aber nicht schmälerte.
Wer sich von durchaus etwas ungewöhnlichen Namen (vormals: „Love Academy“) nicht vom Konzertbesuch abschrecken ließ, erlebte einen 1a-Auftritt der Jungs um Frontman und Sänger Jörkk. Es fällt mir wahrlich schwer den Musikstil zu beschreiben. Irgendwo hatte ich mal folgendes Zitat eines Bandmitglieds gelesen, was es ziemlich gut trifft: „Zu poppig für die Punker, zu punkig für die Indiedisko, aber trotzdem ganz gut“.
Das Flaschenbier aus dem Hause „Warburger“ schmeckte auch und während des Konzert ließ es sich unsere Reisegruppe nicht nehmen der Band auf ausdrücklichen Wunsch Wodka zu reichen. Gern geschehen. „Nastrovje!“
Die rund 100 Gäste konnten um Mitternacht auch Jörkks 40. Geburtstag mit einem kleinen „Happy Birthday“ beiwohnen.
Das treue und durchaus enthusiastische und vor allem textsichere Publikum dankte der Band für einen klasse Auftritt an diesem Abend und es waren einige anwesend, die „Love A“ bereits bei ihrem ersten Auftritt im „A.R.M.“ gesehen hatten.

Ticket: 25.04.2015, Goldgrube Kassel, AK 10 EUR – schickes Hardcoverticket


Vodka-Break


Jörkk


„Augen auf!“

„Homophobie im Sport“ mit jntlv

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Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen –
Public Viewing und kritische Begleitung

„…Besonders interessant wird es dann am Donnerstag den 11.06.2015 mit einem Vortrag inklusive angeschlossener Diskussion von Jan Tölva zum Thema „Homophobie im Sport“ um 18.00 Uhr im K19.“

Wann: 06.06.2015
Wo: Kulturzentrum K19 in Kassel
Wer: https://jntlv.wordpress.com/
Link *klick*

„Kill all the white man“

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Keine Ahnung warum, ab der NoFx-Klassiker avancierte zum Ohrwurm an diesem Abend – trotz grammatikalischer und inhaltlicher Mängel :-)
Stell‘ dir vor es ist „Just White“-Party des örtlichen Radiosenders, 30.000 gehen hin, und parallel dazu spielt eine deiner Lieblingsbands in derselben Stadt vor 300 Fanatikern.
Unschöne Szenen, die sich im Vorfeld des „Sondaschule“-Konzerts auf dem „Hessentag“ in Hofgeismar vor unseren Augen abspielten. Deutsche Partykultur in ihrer Reinform – warum dann noch nach Malle reisen, Fußball-WM ist auch nicht – aber da gibt es ja noch „Just White“.
Junggesellabschiede, Jugendefeuerwehren, Kegelclubs – you‘re welcome – not.
Positiv zu erwähnen ist eine Bratwurst vom Wildschwein (3€), die im Vorfeld des Konzerts die hungrigen Mägen füllte.

Ich weiß auch nicht was in den Köpfen der Organisatoren vorging als sie entschieden die angestaubten Alt-Spaß“rocker“ von den „Rodgau Monotones“ aus Südhessen mit den jungen, dynamischen:-) Jungs der „Sondaschule“ aus dem Westen der Republik zu kombinieren und diese dann in Zelt, mit einer Kapazität für rund 6.000 Zuschauer, zu stecken und dann noch 25 EUR Eintritt zu nehmen.
Gänzlich verschiedene Zielgruppen und bei diesem Tarif defintiv ein Grund zu verzichten. Absolut nachvollziehbar. Durch glückliche Fügungen kam ich den Besitz von Freikarten, sodass sich der Besuch als relativ kostenneutral darstellte.

Costa Cannabis wusste auch nicht so recht wie ihm geschah, als er sich vor Konzertbeginn nochmal unter den Mob mischte. Mittags hatten sie noch „Rock am Ring“ gerockt und jetzt der Kontrast in großem XXL-Zelt und eher magerem, dafür nicht weniger motivierten, Zuschauerspruch.

Irgendwann, kurz nach 22 Uhr, hatten die Monotones die Bühne geräumt und den Weg frei für die „Sondaschule“ gemacht bei einer ihrer Stationen der „Schön kaputt“ Sommertour und passend zum bevorstehenden Release des „Schön kaputt“ Albums.
Eins war schnell klar: Die anwesende „Sondaschule“-Meute war topmotiviert und gab alles um den Jungs den verpasstet FooFighters Auftritt bei RaR erträglich zu gestalten. Songs des neuen Albums fanden ein gesundes Mischverhältnis mit den alt bekannten Gassenhausern zu denen getanzt, gepogt und geklatscht wurde. Der Auftritt ließ keine Wünsche übrig. Die neuste Single Auskopplung mit dem Ohrwurm „Es gibt nur Dur – in Mülheim-Ruhr“ durfte natürlich auch nicht fehlen.
Nach dem Konzert hing die Band noch beim Merchstand ab, sodass noch Zeit für einen Schnappschuss mit der WBUC-Abordnung war.
Auf ein Abschlussgetränk verzichteten wir, um vor dem „weißen Partymob“ den Zug Richtung Heimat zu entern.

Ticket: 06.06.2015, Hessentag Hofgeismar, 25 EUR – Dank Stefanito kostenneutral. Gracias


Salsiccia goes Maledivs

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Nachdem im letzten Sommer Slowenien bereist wurde, sollte es dieses Jahr mit Sri Lanka und den Malediven deutlich exotischer werden.

Der grobe Reiseverlauf stand ca. 7 Tage vor Abreise, die meisten Unterkünfte waren gebucht, sodass die üblichen Plattformen nach evtl. Spielen abgesucht werden konnten. Doch die Suche gestaltete sich schwieriger als erwartet.

In Sri Lanka interessiert die Menschen nur Cricket, neulich verlor die Fußball Nationalmannschaft Ihr WM Qualifikationsspiel gegen den letzten der FIFA Rangliste Butan vor ca. 800 Zuschauern. Soviel also zum Stellenwert von König Fußball. Hier hat der Blatter Sepp wohl noch nicht ausreichend Bestech… ääh Aufbauhilfe geleistet.

Also mal die Malediven checken…Auf den Malediven gibt es nur ein richtiges Stadion, dass Rasmee- Dhandu Stadion mit 11 850 Plätzen in der Hauptstadt Malè. Bei nur einer Zwischenübernachtung vor Abreise auf unsere eigentliche Urlaubsinsel brach ich hier die Suche recht schnell ab und entschied es einfach auf Kollege Zufall ankommen zu lassen. Auf irgendeinem Bolzplatz sollten doch sicher ein paar Jungs und für das Kreuzchen im Informer von mir aus auch ein paar Mädels gegen die Lederkugel treten…

Auf Sri Lanka hatte ich leider Pech, außer an jeder Ecke Cricket spielender Jugendlicher war hier absolut nix zu machen…

Aber dann- die Ankunft auf den Malediven- was erblicken die müden Augen?! FLUTLICHT!!! Bääm, das einzige Stadion des Landes hatte seine Lichter für die Salsiccia Crew angeknipst, wie geil ist das denn?! Strahlten meine Augen beim Anblick der hell erleuchtet Masten, gingen Ingas Mundwinkel doch eher nach unten… Sollte ich tatsächlich übersehen haben das hier, genau heute Abend die Nationalelf ihr entscheidendes WM Quali Spiel absolviert, oder die Ozeanische Champions League ausgespielt wird, oder zumindest DAS Stadtderby Malè`s stattfinden sollte?

Nachdem mir weder auf der Fähre, noch auf der Taxifahrt, noch in unserem gruseligem Hotel („Football?! Yes, very good food here“ „Stadium?! Yes, yes you can wash here…“) jemand beantworten konnte welch unfassbarer Kracher hier heute Abend stattfinden sollte waren meine Ansprüche schon bei „naja, Hauptsache Ball, 2 Tore und 22 Spieler angekommen…“

Nachdem ich Inga davon überzeugt hatte das es nach 4 stündiger Busfahrt bei 35 Grad in Sri Lanka und 2 stündigem Flug von Columbo nach Malé völliger Blödsinn ist sich unbedingt duschen zu müssen, machten wir uns schnurrstracks zum Stadion auf… Malè ist eine der dich bevölkertsten Hauptstädte der Welt, hier leben 47.000 Menschen auf 1 Km² (!!!), dazu pro Bewohner ungefähr 3 Scooter, unfassbar voll und stressig das Ganze.

Um es kurz zu machen- Nach wahnsinnig anstrengendem gerenne durch die Stadt, waren die Flutlichter am Himmel plötzlich verschwunden, kein Licht mehr, nix, in dem Stadion fand heute garnix statt, die Masten wurden wohl nur zum Test, zur allgemeinen Belustigung oder einfach zum Ärgern des wohl einzigen Hoppers auf der Insel angemacht, ja leck mich doch…!

Nach dem Platzen des Traums vom Kreuzchen auf den Malediven, schlürten wir Richtung Night Market, und ich erblickte wieder kleine Flutlichter, innerlich dachte ich schon, „jajaa, jetzt wollen die dich komplett verars….“ Doch siehe da, der örtliche Futsal Verein PK Boduberu richtete sein alljährliches Turnierchen aus, immerhin.

Schnell noch auf dem Night Market ein bisschen was zu essen geholt, und ab auf die kleine schnuckelige Tribüne um zumindest 1-2 Spielchen zu gucken. Gespielt wurde im Modus jeder gegen jeden, Spielzeit 10 Minuten. Neben uns hatte sich sogar eine kleine Fangruppe positioniert, ausgerüstet mit einer kleinen Fahne. Nachdem die Jungs uns entdeckt hatten und vor allem meine Kamera, wurde richtig Gas gegeben. Natürlich kein Support, aber lustige Pöbeleien gegen die gegnerische Mannschaft, kleine Laola Wellen und ein paar Zwischenrufe.

Prahlte ich immer „leicht“ überheblich das ich in Ländern wie Costa Rica, Thailand und sicher auch auf den Malediven mit Abstand Rekordnationaltorhüter geworden wäre (hätte, hätte Fahrradkette…) wurde ich hier wohl endgültig eines besseren belehrt. Ich war absolut begeistert von den Aktionen der Keeper. Die stürzten sich mit voller Wucht auf den Sand- Kies- Schotter Belag, hechtetet in den Winkel und sprangen vor jeden einschussbereiten Stürmer. Alles natürlich in kurzer Buchse. Und unsereiner beschwert sich über einen Kunstrasen in nicht mehr ganz optimalem Zustand.

Während des Spiels gab es noch ein Feuerwerk, was ich natürlich direkt einer verrückten anrückenden Horde gewaltbereiter, hochmotivierter Maledivischer Ultras zuordnete. Kam aber leider nur vom angrenzenden Night Market. Obwohl ich mir nach wie vor nicht sicher bin, wurden sicher von der Maledivischen Polizei abgefangen, eingekesselt und direkt abgeführt, heheee…!

Nach 2 Spielen und 3 Toren machten wir uns satt und zufrieden wieder Richtung Gruselhotel.

So sollte ich doch noch in den Genuss eines kleinen fußballerischen Highlights kommen. Denn was zählt ist die Liebe zum runden Leder, egal ob im großen Stadion, oder auf dem kleinen Bolzplatz.

CR für Salsiccia

Fakten:
08.06.2015 | 22:00h |
Stadion: Estadio Futsalo Malè
Wettbewerb: Club PK Boduberu Futsal Challenge 2015
Zuschauer: 50
Eintrittskarte: Free Entry
Culinaria: Teigfladen (eher trocken)

Bordstein runter: NEONSCHWARZ

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„Ich will sie dabei haben, Johnny.“
„Lassen sie mich einfach in Ruhe.“
„Was wollen sie tun? Hier in dieser schäbigen Wohnung sitzen und sich selbst bemitleiden, oder da raus gehen und ihr Land retten?“
„Ich werd‘ hier sitzen bleiben.“

„Klappt den Bordstein runter – Neonschwarz kommt in deine Stadt“

„Neonschwarz“ aus Sankt Pauli war an diesem Freitagabend zu Gast in der Stadt.
Die Protagonisten auf der Bühne, allesamt auch mit eigenen Projekten auf Solopfaden unterwegs, sind dem einen oder anderen sicherlich ein Begriff. Marie Curry, Johnny Mauser („Augen brennen“), DJ Spion Y und Captain Gips eint das gemeinsame Projekt „Neonschwarz“.
Die Hamburger, die von sich selbst sagen, „Zeckenrap“ zu machen, können mit ihren tiefsinnigen und meist politischen Texten überzeugen, die direkt und ohne Drumherum zu reden passende Worte zu den Zuständen in der Gesellschaft und diesem Land finden. Das ganze garniert mit einem 1a Sound.
2010 rief der Track „Flora bleibt!“ sogar die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien auf den Plan. Auch dieser Track gehörte am heutigen Abend natürlich zum Repertoire. Im gleichen Jahr erschien auch „On a journey“, absoluter Ohrwurm für den Sommer.

Los ging es so gegen 21:30h im kleinen aber feinen Schlachthof zu Kassel. Der Laden war quasi bis auf den letzten Platz gefüllt und die 4 legten direkt mit voller Kraft los. Zwischenzeitlich gingen noch Grüße an das örtliche, und recht neue, „AZ“ in Kassel. Das Publikum war gut drauf und bei Tracks wie „Unser Haus“ lieferte auch der Mob seinen Part vorbildlich ab. Ein „Refugees welcome“ Banner wurde gleich am Anfang gehisst. Am Ende gaben Mauser („Wir sind die Mauer. Das Volk muss weg“) und Gips jeweils noch einen Solotrack zum besten.
Nach dem Konzert blieb noch etwas Zeit für einen kurzen Plausch mit der Band und für eine Fotosession.
Für den Geschmack der anwesenden WBUC hätte der Sound noch ein paar Dezibel mehr vertragen, aber soll den Abend nicht schmälern, den die Crew noch bis spät in die Nacht bei frisch gezapften Pints ausklingen ließ. Cheers @ Däniel und Os.

Vier Haudegen mit Herz und Hirn, die mit Vorliebe linke Haken verteilen und Rap aus Hamburg wieder nach vorne bringen. Acht Fäuste für ein Hip Hop Hallelujah!

Ticket: 19.06.2015 | 21 Uhr | Kulturzentrum Schlachthof | Eintritt: 14/11 Euro

Willi Betz ¦ Crossroads

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Die Willi Betz Jünger waren wieder sehr aktiv und haben Tausende von
Kilometern auf den Autobahnen dieser Welt abgerissen.
Die WBUC dankt allen Einsendern. Happy Hunting.


Die Sportschau twittert.


Whaus | Zeche Ewald | Herten


Whaus – Jailhouse rock


Istanbul classic – DonS.


Berlin


Mostar


Dubrovnik


Sveti Stefan | Montenegro


Dubrovnik | old town


TV: Hessen von oben | HR


„Sektion Bln“ mit einem absoluten Exoten


Whaus

Ganz viel „Amore“ in Kassel…

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beim Konzert von „Wanda“ im Kulturzelt. Leiwand!
Austro-Pop meets Indie-Rock? Die Band lässt sich in keine Schublade stecken. Am besten trifft es da noch „Popmusik mit Amore“ wie die Jungs es selber nennen. Eine Melange aus eingängigen Melodien und teils verspielt, teils nachdenklichen Texten bilden den perfekten Mix.
Kippen, Schmäh und Momente des reinen Glücks. Wanda live? Machen!

Einen sehr gelungenen und daher empfehlenswerten Konzertbericht gibt es hier *klick*

Ticket: 29.07.2015 | 19:30 Uhr | Kulturzelt Kassel | Eintritt: 21,50 Euro

Roxanne

Voetbal aan Zee

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Das erste Heimspiel der UEFA Europa League wurde erfolgreich hinter sich gelassen; die letzen Kleinigkeiten im Koffer verstaut und schon ging es 6 Stunden nach Rückkehr aus dem Ruhrpott wieder in die gleiche Richtung. Bei meiner Begleitung wurde sowohl bei Vor- als auch beim Nachnamen lediglich ein einziger Buchstabe getauscht und so begleitete mich anstelle von IngO S. nun IngA S. Von der Fußballkompetenz her sicher ein herber Rückschritt, optisch dagegen ein enormer Gewinn.

Ziel unserer Reise sollte das 117.000 Einwohner zählende Brügge sein. Durch viele positive Berichte und nicht zuletzt durch den Film „Brügge sehen… und sterben?“ wurde es Zeit die größte Stadt Westflanderns mal persönlich unter die Lupe zu nehmen. Vorab – wir wurden nicht enttäuscht. Wer auf mittelalterliche Städte, shoppen in kleinen Gassen, gemütliche rustikale Lokale steht, der ist in Brügge genau richtig. Mir persönlich hat Brügge mit seinen kleinen Gassen sogar besser gefallen als Amsterdam, da es irgendwie nicht so aufgezwungen hip und cool wirkt, sondern alles immer einen leicht verschlafenen und gemütlichen Eindruck macht. Viele kleine Bars, viele kleine Kneipen, dazu das mittelalterliche Flair – das hat wirklich was.
Aber Achtung! Brügge ist -zumindest was das Essen angeht- nicht günstig. Wir verzichteten daher auf einen Restaurantbesuch und beließen es bei unglaublich leckeren Pommes (inkl. selbstgemachter Samurai Sauce) und diversen Spezialitäten aus dem Supermarkt. Apropos Spezialitäten: In Belgien und speziell in Brügge gibt es unzählige leckere Biersorten. Meine absolute Empfehlung bekommt das in Brügge gebraute „Brugse Zot“. Beim Biergenuss ist allerdings Vorsicht geboten, der Gerstensaft in Belgien hat auch gerne mal um die 10%, sodass sich 1-2 Bierchen auf dem Marktplatz in der prallen Sonne durchaus bemerkbar machen können. Hehee…. Die belgischen Waffeln wurden vom ausgewiesenen Waffelexperten Inga dagegen eher negativ bewertet, zu wenig Geschmack, zu wenig Süße, zu kross, so das vernichtende Urteil. Der belgischen Waffelindustrie sei aber gesagt, dass es sich hierbei wohl um eine der kritischsten Waffeltesterinnen europaweit handel ;-)

Selbstverständlich wurde sich im Vorfeld informiert welchen Brügger Ground man den kreuzen kann. Tatsächlich hatte weder der FC Brügge noch Cercle Brügge ein Heimspiel. Also wurden diverse Paarungen in der Nähe gecheckt. Und siehe da, nur 25km von Brügge entfernt sollte der KV Oostende sein Heimspiel gegen den KSC Lokeren OV austragen. Von einem anfänglichem „na ja, besser als nix…“ entwickelte sich die Paarung vor allem dank des Austragungsortes doch noch zu einem klitzekleinen Highlight. War ein Besuch am Meer sowieso fest eingeplant, fand ich bei näherer Recherche über schöne Strände in der Nähe von Brügge heraus das die königliche Familie Oostende als seinen bevorzugten Badeort auserkoren hat. Na denne, wat für die Royals gut genug ist, sollte doch auch für die Salsiccia Crew passabel sein. Außerdem ist der KV Oostende überraschend Tabellenführer in der Jupiler Leauge, was bei dem verballerten Play-Off System in Belgien zwar quasi nix bedeutet, aber in Oostende dennoch für eine kleine Euphorie sorgte. So mussten personalisierte Tickets vorab über den Kundenservice geordert werden, was aber dank der freundlichen Dame vom Ticketcenter überhaupt kein Problem war.
In Oostende ca. 4 Stunden vor Anpfiff angekommen stellten wir den Wagen direkt am Stadion und gleichzeitig direkt am Strand ab. Da macht der Claim „Voetbal aan Zee“ mal wirklich Sinn.

Gemütlich spazierten wir die in die Jahre gekommen Promenade am Strand entlang und genossen bei einem leckeren „Brugse Zot“ das herrliche Wetter am Meer. Die teuren Restaurants ließen wir links liegen, füllten im Supermarkt unseren „Brugse Zot“ Vorrat auf (okay- eigentlich nur meinen) und machten es uns mit einer Pizza aus einer klitzekleinen Bude, auf einer gemütlichen Bank direkt am Meer bequem. Inklusive traumhaftem Blick auf den Sonnenuntergang. Das ganze vermutlich für 1/5 des Preises ca. 10m von uns entfernt. Herrlich die neidischen Blicke der vorbeihuschenden Radfahrer und Spaziergänger. Frei nach Sebastian Madsen: „Auf den billigen Plätzen sind die netteren Leute. Auf den kleinen Hochzeiten gibt’s die schöneren Bräute, ich schlafe lieber im Zelt als im teuren Hotel, die schönsten Dinge der Welt bekommt man (fast) ohne Geld.“

Die für uns hinterlegten Karten waren fix abgeholt, der neue (!!) ca. 20 qm (nein hier fehlt keine Null) kleine Fanshop des Tabellenführers war dann auch recht schnell durchwühlt, also hinein in das Albertparkstadion. Der 1934 errichtete Ground bietet 8125 Zuschauern (5125 Sitzplätze) Platz und wurde immer wieder sukzessive erweitert. Nach dem Aufstieg 2013 in das belgische Oberhaus kam noch eine Stahlrohrtribüne dazu, auf der wir Platz nahmen. So passt aktuell quasi keine Tribüne zur anderen, was dem Stadion aber durchaus Charme verleiht. Besonders schön das es zum Spielfeld hin keine Absperrungen gibt, sondern tatsächlich nur Werbebanden wie man es von heimischen Sportplätzen kennt. So konnten die heimischen Kids die Torhüter vom KV Ostende aus nächster Nähe beim warmmachen beobachten. Ingas fehlende Fußballkompetenz wurde übrigens instinktiv von den Knirpsen bemerkt, und die Arme mit einigen gezielten Ellenbogenchecks von Ihrem Platz an der Werbebande verdrängt. Das Beobachten des heimischen Torhüters „Ovono Didier“ war aber auch lohnenswert und ein absoluter ein Hammer. Ja, „Didddiiiiii“ machte sich warm, aber eigentlich war er eher damit beschäftigt sich nach jedem gehaltenen Ball einmal kurz zu den „Didiiiiii“ kreischenden Kindern umzudrehen, freundlich zu winken und den Daumen nach oben zu halten! Richtig cooler Typ… Daumen hoch!

Nun erwartet der Großteil der Leserschaft sicher zurecht einige Passagen über die Stimmung im Albertparkstadion. Nunja, die Gäste mit einigen Bussen angereist, bemühten sich zwar ein wenig, angekommen ist bei uns aber nichts. Die Heimtribüne war eher so das Schland Publikum, viele Familien, ab und an mal ein kleines Liedchen („Dale Cavese…“) organisierte Stimmung oder gar eine Ultra-Gruppe waren leider nicht auszumachen. Auf dem vorhandenen Vorsängerpodest kletterten nur die Ellenbogenkids vom Aufwärmen rum. Im Heimblock gab es noch ein Spruchband gegen Stadionverbote, wobei ich im kompletten Stadionumfeld niemanden gesehen habe dem ich auch nur im entferntesten ein solches Verbot zutrauen würde. Aber gut, wird leider seine Berechtigung gehabt haben.
Spielerisch war die 1. Halbzeit mal so richtig schlecht. Fehlpässe ohne Ende, sinnloses „Ball-ins-Aus-kloppen“, überflüssige Fouls, dat war mal garnix. Einziger Höhepunkt blieb „Didiiiiiii“ der alles und jedem bei jeder sich bietenden Gelegenheit seinen hochgestreckten Daumen präsentierte, herrlich. In der Pause gab es natürlich Fritjes aus der Stadioneigenen Frituur, selbstverständlich mit Samuari Sauce. In der 2. Halbzeit waren zumindest ein paar Torchancen zu bestaunen, während das allgemeine Niveau doch eher mau blieb, da hatte ich in der Regionalliga schon deutlich besser Kicks gesehen. Schlussendlich gewann der KV Oostende das Spiel mit 2-0, und grüßt weiterhin als Tabellenführer. „Didiiii`s “ hochgestreckter Daumen verabschiedete sich gefühlt von jedem der 7581 zahlenden Zuschauer persönlich und auch wir machten uns auf den Rückweg zum Auto.
Die nächsten Tage verbrachten wir bei weiterhin traumhaften Wetter im schönen Brügge, bis es am Sonntag zur WDR 2 Bundesliga Reportage zurück in die Heimat ging.

CR | Sektion Fritjes für Salsiccia

Fakten:
03.10.2015 | KV Oostende- KSC Lokeren OV 2-0
Stadion: Albertparkstadion Oostende
Wettbewerb: Jupiler Leauge, 10. Spieltag
Zuschauer/Gäste: 7581 7 ca.150)
Eintrittskarte: 15 € ermäßigt, Sitzplatz Gerade
Culinaria: Fritjes mit Samurai Sauce

Willi Betz – Ruhe in Frieden

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In den letzten Tagen erreichten die WBUC enorm viele E-Mails und Nachrichten anlässlich des Todes von Willi Betz, dem Gründer der „Internationale Spedition Willi Betz“. Aus Nah und Fern kamen Einsendungen – nicht wie üblich mit Schnappschüssen von den Autobahnen und Parkplätzen dieser Welt, sondern mit der traurigen Nachricht zum Inhalt.

Das zeigt wie groß die Anteilnahme am Tode der „Ikone“ und zugleich dem Namensgeber der inoffiziellen „Willi Betz Ultra‘ Crew“ war und ist. Willi Betz ist am 12. Dezember 2015 im Alter von 88 Jahren verstorben.

Die WBUC drückt gegenüber der Familie und den Angehörigen ihr herzliches Beileid aus.

Willi Betz ist tot. Es lebe Willi Betz.


Quelle: willibetz.com


Quelle: DKZ


Soho: Salsiccia x Weekend Offender

Maggie & Phil ¦ World Tour 2016

sthlm footboll

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16.05.2016 | AIK Solna – Djurgårdens IF 2:0
18.05.2016 | Hammarby IF – Malmö FF 2:3

Boca in Pankow!

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Die „Alte Dame“ hat es nach Europa geschafft. Nachdem die Champions Leauge-Qualifikation auf der Zielgeraden gekonnt verspielt wurde hieß es nun Europa-League-Qualifikation. Letztmalig spielte die Hertha in der 2009/2010 in der Europa League, Gegner in der letzten Quali Runde: Brøndby IF.
Die Qualifikationsspiele der Hertha finden im altehrwürdigen Friedrich-Ludwig-Jahn-Stadion im Berliner Ortsteil Prenzlauer Berg im Bezirk Pankow statt. Das Friedrich-Ludwig-Jahn-Stadion, wunderschön mitten im Viertel und am Mauerpark gelegen, wurde 1952 eröffnet und fasst momentan 24.000 Sitzlätze. Aktuell dient die Spielstätte dem BFC Dynamo als Heimstadion, wie auch schon in den 1980er Jahren, als der BFC unterstütz vom DDR Regime 10-mal in Folge die Meisterschaft holte. Trotz einiger Berlin Besuche habe ich es nie geschafft diesem geschichtsträchtigem Ground einen Besuch abzustatten. Nun sollte es endlich soweit sein.

Im Online-Vorverkauf wurden 5 Karten geordert, 4 um die Reisekasse aufzufüllen und eine für mich. Als dann klar war das über einen Bekannten sogar die Möglichkeit besteht an Arbeitskarten zu kommen, wurden alle 5 Karten meistbietend verkauft. Hier freute sich das Nachwuchsleitungszentrum des BTSV über den Zuschlag. Was tut man nicht alles für die Jugend.
Der MBG Beetle spulte die 450km in locker flockigen 4 Stunden ab, gestartet bei 20 Grad und Regen, „gelandet“ bei 28 Grad und Sonne – so soll es sein.
Überpünktlich am Stadion angekommen, wurde die Arbeitskarte in Empfang genommen und dank der freundlichen Unterstützung des Bekannten vor Ort einen Gratis-Burger und Pils in der prallen Sonne genossen. So lässt es sich zum Feierabend aushalten.
Da ich durch die Arbeitskarte schon vor Stadionöffnung im Ground unterwegs sein konnte, schaute ich mich erst einmal in aller Ruhe um. Dass meine Karte eigentlich nur Zugang zu allen Imbissständen im Rundlauf gewährleistet interessierte die Ordner nicht die Bohne, der Berliner Ordner an sich dachte sich „na juut, wenn der Fiffi hier schon vor Öffnung rumlofen darf, soll dit wohl so richtig sein, wa…“
So konnte in Ruhe der VIP-Raum, der Presseraum, sowie sämtliche Tribünen besichtigt werden, alles natürlich bewusst auffällig, damit mein Gesicht auch bei jedem Ordern bekannt ist. Und siehe da, selbst in der Halbzeit hatte ich einen “Acces all Area Pass“. Ordner A: „Hier darfste aber nicht rein“ Ordner B: „Det passt scho, der war eben schon mal hier“ Läuft…
Das Stadion war heute mit offiziell zugelassenen 18.454 Zuschauern ausverkauft, ca. 1.800 davon aus Dänemark. Bröndby hätten nach der 5 % Regel eigentlich nur 900 Karten zur Verfügung gestanden, die Hertha schickte aber freundlicherweise nochmal 900 Karten hinterher.
Die Fanszene der „Alten Dame“ wählte als Standort das äußere Eck der Gegengeraden, die Harlekins Berlin mit der schicken „Ultras“ Auswärtsfahne am Zaun. Die Jungs aus Bröndy verzichtetet hingegen auf Gruppenzaunfahnen, somit war auch nicht zu erkennen ob eine „offizielle“ Abordnung der befreundeten Dortmunder am Start war, auf der Autobahn konnten aber einige passende Autokennzeichen erspäht werden.
Die Brøndby-Fans waren komplett in Gelb angereist und schmückten den Block mit Blau- gelben Folienbahnen die quer über den Block gespannt wurden, dazu gab es zum Intro diverse blau-gelbe Fahnen. Wirkte alles richtig gut, speziell in dem alten abgeranzten Stadion und der Farbkombination erinnerte das Ganze, auch wenn leider noch nie live gesehen, ein wenig an die Bilder einer Boca-Kurve.
Hertha zeigte heute wieder das Sie zurecht als eine der besten Heimkurven gelten. Trotz des kleinen Blocks im Vergleich zur riesigen Ostkurve kamen die Gesänge und speziell die Hüpfeinlagen richtig gut rüber, hilfreich hier sicherlich das Dach, welches sich quer über die Gegengeraden erstreckt.
Aber Moment- Hier fehlt doch was?! Waren die unzähligen Hopper, inkl. DER „Ultra-Prominenz“ aus der sächsischen Landeshauptstadt nur gekommen um sich die Gesänge und Hüpfeinlagen der jeweiligen Kurven anzuschauen?!
Natürlich nicht – Der Hopper-Mob erwartet PYRO!!
Und da die Berliner artige Gastgeber sind und die für ein ausverkauftes Haus sorgenden Stadionhüpfer nicht enttäuschend wollten, wurden in der 50 min. auf dem Zaun sitzend ca. 20 hell leuchtende Fackeln angerissen. Sehr sehr schick und perfekt durchgeführt.
Gab es hier schon leichtes Kopfschütteln auf der Schicki-Micki-Tribüne kamen Mama Cindy und Prinzesschen Jaqueline ob der gebotenen Pyroshow der Gäste aus dem Köpfe schütteln gar nicht mehr heraus. Was da in der 60min. abgefackelt wurde war aber auch wirklich vom allerfeinsten. Bengalos, Strobos, Rauch, Leuchtspur, da war so ziemlich alles in rauen Massen vorhanden. Ob es jetzt sinnvoll ist die Leuchtspur auf den Platz zu schießen und eine Spielunterbrechung zu provozieren und damit eine deutlich höhere Geldstrafe zu riskieren muss jeder selbst beantworten, schick sah es aus und die Spieler haben sich über die Trinkpause sicher auch gefreut. Herrlich wenn um einen herum alles und jeder gegen diese „Verbrecher“ pöbelt, während man sich selber ein fettes Grinsen kaum verkneifen kann.
Nachdem sich nach 3. minütiger Spielunterbrechung der Rauch verzogen hatte kam Bröndby immer besser in Spiel, versemmelte aber beste Einschussmöglichkeiten, allen voran der kleene Teemu Pukki. So konnte die Hertha das Spiel durch ein schönes Tor von Vedad Ibišević in der 28. Minute mit 1-0 für sich entscheiden.
Auf der Rückfahrt gab ich mir gleich 3x hintereinander das Live Album der Broilers und spätestens bei der Textzeile

„Bist du dir sicher, dass sich das Blut bei dir bewegt?
Du solltest dich kümmern, hast du heute schon gelebt?
Und wenn es keinen Morgen gibt,
hast du heute schon gelebt?“

wusste ich heute trotz der 8 Stunden Fahrt alles richtig gemacht zu haben und ganz sicher „gelebt“ zu haben.

CR für Salsiccia

Fakten:
28.07.2016 | Hertha BSC – Brøndby IF 1:0
Stadion: Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark
Wettbewerb: Europa-League-Qualifikation, 2016/17, 3. Spieltag
Zuschauer/Gäste: 18.454 (ausverkauft) / ca. 1800
Eintrittskarte: Arbeitskarte/ „Acces All Areas“
Culinaria: Hamburger (4,50 €) – sehr zu empfehlen!

Tribünlerin Sesi – Die Stimme der Tribünen

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»Çocuklar ölmesin, Maça gelsin«

Gegen die Fußballmannschaft Amedspor (Diyarbakir) wurde dieses Jahr von der türkischen Regierung und den regierungsnahen Medien eine Lynchkampagne gestartet, nachdem sie während eines Spiels am 9. Februar ein Transparent auf dem Spielfeld entrollten, auf dem der folgende Satz stand: „Çocuklar ölmesin, maça gelsin” (Kinder sollen nicht sterben, sie sollen zu Spielen kommen).
Durch die Kriegspolitik der türkischen Regierung sterben fast täglich Dutzende Kinder in kurdischen Städten der Türkei. Diese Botschaft, die sich gegen den Krieg stellt, sorgte für große Aufmerksamkeit. Vor einem Spiel in der westlichen Stadt Bursa gegen die Mannschaft Bursaspor hetzte eine Fangruppe „gegen die PKK-Mannschaft“ und rief die Fans auf, zum Spiel zu gehen, um zu zeigen, „wie stolz sie sind, Türken zu sein.“ Zudem wurde Amedspor von der „Professionellen Disziplinarkommission für Fußball“ (PDFK) mit einer Geldstrafe von 5 Tausend Lira verurteilt. Dass es sich um eine Demonstration ohne Erlaubnis handelte, diente der PDFK als Begründung.
Trotz der politischen Entscheidung über eine Geldstrafe, bestanden die Mannschaft und ihre Spieler auf ihre Forderung nach Frieden, die von St. Pauli Fans unterstützt wurde. St. Pauli Fans entrollten das gleiche Transparent während des Spiels gegen RB Leipzig am 14. Februar 2016 und ihre spontane Solidarität wurde von denen mit Hoffnung begrüßt, die sich nach Frieden sehnen.
Der Journalist aus der Türkei Onur Öncü drehte den Dokumentationsfilm „Tribünlerin Sesi – Die Stimme der Tribünen“ über die Solidarität der Fußballfans aus zwei verschiedenen Kulturen, die sich Fremd sind, dessen Gemeinsamkeit in ihrem Glauben an Frieden liegt. Er wünscht sich, dass diese rare Art der Solidarität ein Beispiel für andere Mannschaften und ihre Fans darstellt, und, dass die Stimme dessen laut werden kann, die Hoffnung verbreiten und sich über tausende Kilometer Entfernung zurufen.

Der Film wird in türkischer Sprache mit deutschen Untertiteln gezeigt und dauert ca. 45 Minuten. Im Anschluss an die Filmvorführung stellt sich der Regisseur Onur Öncü den Fragen des Publikums.

01.11.2016 um 19:00 Uhr
Universität Kassel Arnold Bode Straße 12 Hörsaal 5
Mit einer Diskussion Nach dem Film
Sprache: Türkisch mit deutschen Untertiteln

Hier gehts zum Trailer:

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